Stefan Rühlmann

Bücher und Zeichnungen

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Auf dieser Seite werde ich in regelmäßigen Abständen Ausschnitte meiner Bücher, Geschichten oder auch Bilder, wenn sie gerade entstehen, einstellen.

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19.12.2016

Seemannsgarn - meine Zeit auf See - Teil 11

Wie gesagt, waren wir damals noch sehr jung und suchten natürlich abends ein bisschen Unterhaltung in Form von Bars, Musik und Mädchen. Die älteren Matrosen meinten zu uns, dass man in der Seemanns-Mission hier im Hafen gut Essen und auch ansonsten gut unterhalten könnte. Mangels anderer Alternativen gingen wir also in diese Seemanns-Mission, die man in der einen oder anderen Art in fast jedem Hafen der Welt finden kann.

Um gleich irgendwelchen Gedanken vorzubeugen: Eine Seemanns-Mission ist kein Puff!

Irgendwie erinnere ich mich an diesen Abend noch sehr genau… Zuerst setzten wir uns draußen auf die Terrasse und aßen ein beachtliches vietnamesisches Mahl. Ein oder zwei ältere Matrosen waren auch da, rein zufällig, und so saßen wir mit gut zehn Mann um einen runden Tisch. Als dann der Kellner kam und uns fragte, was wir denn zu speisen wünschten, sah er zuerst einen der älteren Matrosen an und fragte ihn, ob er vielleicht eine Frühlingsrolle essen möchte. Der ältere Matrose sah den Kellner an und meinte, dass er keine Frühlingsrolle wolle, weil „ihr macht die doch eh mit Hundefleisch“.

Daraufhin stützte der Kellner ganz entsetzt seine Arme in die Hüften, hob seinen Finger und wedelte damit vor dem Gesicht des älteren Matrosen herum:
„Wil in Südvietnam mallen unsele Flühlingslollen nicht aus Hund, das mallen höchstens die im Nolden.“

Ich hätte beinah losgebrüllt vor Lachen, sah noch, dass sich auch die anderen schwer zurückhalten mussten. Daraufhin stand der Matrose auf, stellte sich in dieselbe komische Pose, wie der Kellner und wedelte diesmal diesen mit dem Finger vor der Nase herum:
„Du, das sagen die im Norden in Haiphong aber auch über euch, also, ich will einen Salat essen. Da kann höchstens mal ein Hund drangepinkelt haben.“

Das war zu viel für mich und die anderen. Wir brachen in schallendes Gelächter aus, aus den Augenwinkeln sah ich noch den Kellner, wie er dastand, sich auf die Unterlippe biss und dann ebenfalls anfing laut zu lachen. Zumindest das Essen war anschließend absolut vorzüglich, auch die Frühlingsrolle hatte mir hervorragend geschmeckt.

Admin - 19:27 @ Seefahrerei | Kommentar hinzufügen